Markise montieren: Darum ist die Beschaffenheit der Hauswand so wichtig
Achten Sie beim Montieren Ihrer Markise auf die Beschaffenheit der Wand oder des Montageuntergrundes, damit die Markise bei Wind und Wetter fest an der Wand hängt. Eine Hausfassade mit Klinker bietet nämlich ganz andere Montage-Voraussetzungen als eine Hauswand mit Porenbeton oder Wärmedämmung. Warum der Untergrund bei der Markisenmontage eine so wichtige Rolle spielt, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.
Die Beschaffenheit der Wand ist ausschlaggebend dafür, welche Markise geeignet ist, welche Befestigungskonsole erforderlich ist und wie viele Konsolen Sie benötigen. Mit der Konsole wird die Markise an der Wand, an der Decke oder am Dachsparren befestigt. Bei einer Kassettenmarkise ist der Kasten mit der Konsole verbunden, bei Markisen mit Tragrohr wird dieses direkt in die Konsole gehängt. Je nach Wand, Markisengröße und –modell brauchen sie unterschiedliche Befestigungen. Ist das Markisenmodell für die Hauswand ungeeignet oder werden falsche oder zu wenig Wandkonsolen verwendet, hat die Markise nicht die Stabilität, die sie braucht. Nur wenn die Konsolen stimmen, die Trägerwand stabil ist und die passenden Dübel gewählt wurden, kann diesen Kräften standgehalten werden.
Windwiderstandsklasse: Untergrund und Befestigungsmittel entscheiden
Seit dem 1. März 2006 sind Markisenhersteller zu einer CE-Kennzeichnung nach DIN EN 13561 verpflichtet. Ein wichtiger Bestandteil dieser Euronorm sind Sicherheitswindlast und Wasserlast, also Wind- und Regenwiderstand.
Hierzu wurden verschiedene Leistungsklassen eingeteilt:
Leistungsklasse | Sicherheitswindlast (N/m²) | Wasserlast (l/m² x h) |
---|---|---|
0 | kleiner als 28,8 | - |
1 | 28,8 | 17 |
2 | 50,4 | 56 |
3 | 79,2 | - |
Jede Markise wird einer Windwiderstandsklasse zugewiesen. Bei LEINER beispielsweise gehören alle Markisen der Leistungsklasse 2 (Windstärke 5) an. Die Marke haftet für Haltbarkeit und Sicherheit des Produktes bei Belastung der jeweiligen Windwiderstandsklasse.
Entscheidend für die Windwiderstandsklasse der montierten Markise sind der Untergrund und die Befestigungsmittel. Deswegen ist es so wichtig, den Untergrund zu kennen und die Markise mit den entsprechenden Produkten zu befestigen. Bei LEINER gibt es beispielsweise neben den Standard-Wandkonsolen in den Ausführungen schmal und breit zusätzliche Adapterplatten, die bei entsprechenden Untergründen nicht fehlen dürfen.
Unterschiedliche Montageuntergründe
Hier sehen Sie eine Übersicht der Montageuntergründe, die wir bei unseren Kunden immer wieder antreffen:
- Vollbausteine mit dichtem Gefüge: Mauerziegel (Vollziegel, Klinker, Backstein), Kalksandvollstein
- Lochbaustoffe mit dichtem Gefüge (Loch- und Hohlkammersteine): Hochlochziegel, Langlochziegel (Gitterziegel, Wabesteine), Kalksandlochstein, Kalksandhohlblockstein
- Lochbaustoffe mit porigem Gefüge (Leicht-Lochsteine): Leichtbetonhohlblockstein (Bims, Blähbeton)
- Vollbaustoffe mit porigem Gefüge: Porenbeton (Ytong, Siporex, Durox)
Den Zusammenhang von Windlast, Untergrund und Konsole möchten wir Ihnen an folgenden zwei Beispielen verdeutlichen. Grundlage ist die Kassettenmarkise LEINER Como, 4,5 m Breite, 3,5 m Ausfall und eine Hauswand aus Mauerziegel/Kalksandvollstein.
Variante 1 mit Windwiderstandsklasse 2 (Windstärke 5)
- Konsolen: 4 Stück Typ A200 + 1 Stück Typ A200 (Stützkonsole)
Variante 2 mit Windwiderstandsklasse 1 (Windstärke 4)
- Konsolen: 2 Stück Typ A200 + 1 Stück Typ A200 (Stützkonsole)
Sie sehen: Je mehr Wandkonsolen für die Installation der Markise verwendet werden, desto stabiler hängt sie. Während in diesem Fall vier Konsolen die Markise auch bei Windstärke 5 stabil hängen lassen, verringern weniger Konsolen die Windstabilität.
Die richtigen Dübel
Dübel werden oft unterschätzt. Dabei spielen sie beim Montieren von Markisen eine ebenso wichtige Rolle wie die Konsolen. Die Dübel müssen deswegen unbedingt zum Montageuntergrund passen, andernfalls kann nicht genug Stabilität gewährleistet werden. Um herauszufinden, ob die Dübel geeignet sind, sollten Sie die jeweiligen Dübelauszugswerte beachten. Diese Zulassungswerten und Setzanweisungen für Dübel bieten Ihnen führende Firmen wie Fischer, Würth und Hilti.
Druckfestigkeit des Montageuntergrundes
Ein letzter essenzieller Punkt bei der Montage Ihrer Markise ist die Druckfestigkeit des Montageuntergrundes. Es gibt:
- druckfeste Untergründe
- nicht druckfeste Untergründe
Markisenmontage auf druckfestem Untergrund
Soll eine Markise auf einem druckfesten Untergrund montiert werden, wird die Konsole direkt auf den Befestigungsuntergrund, beispielsweise die Wand, geschraubt. Beachten Sie dabei, dass die Konsole auf der gesamten Fläche plan aufliegt. Nur so gewährleisten Sie, dass das Drehmoment der Konsole am entsprechenden Drehpunkt wirken kann.
Liegt die Konsole nicht plan auf oder ist der Untergrund nicht ganz eben und liegt die Unterkante der Markisenkonsole nicht an, kann sich der Drehpunkt nach oben verlagern und die Befestigungskräfte verändern.
Markisenmontage auf druckfestem Untergrund
Bei einem nicht druckfesten Untergrund wie beispielsweise einem Verblendmauerwerk oder einer Wärmedämmung, sollte beim Montieren von Markisen darauf geachtet werden, dass die Befestigungskräfte der Markisenkonsole über ein Zwischenmedium wie beispielsweise Hartholz, Gewindestangen oder Distanzhüllen, direkt auf den eigentlichen Montageuntergrund übertragen werden. Denn je geringer der Widerstand vom Montageuntergrund ist, desto mehr Konsolen werden benötigt und desto besser muss die Markise abgestützt und befestigt werden.
Markisenmontage: Mit einer Fachkraft auf Nummer sicher gehen
Wenn Sie bei der Montage Ihrer Markise auf Nummer sicher gehen wollen, dann sollten Sie eine Fachkraft damit beauftragen. Wir unterstützen unsere Kundschaft im Rahmen unseres Markisenservice bei der Montage. So stellen wir sicher, dass Sie mit Ihrer Markise rundum zufrieden sind. Wenden Sie sich bei Fragen daher an das kompetente Team der SCHIRMHERRSCHAFT oder werfen Sie einen Blick in unser Terrassen-Lexikon.